Padova – Junge Leistungssportler haben ein mehr als doppelt so hohes Risiko am plötzlichen Herztod zu sterben als Altersgenossen, die ihren Körper nicht so stark belasten. Grund dafür sind offenbar unerkannte Herzkrankheiten. Zu diesem Ergebnis kamen italienische Wissenschaftler um Domenico Corrado von der Medizinischen Schule der Universität von Padova. Wie die Forscher auf einem amerikanischen Herzkongress berichteten, untersuchten sie die 300 Todesfälle von Leistungssportlern und Nicht-Sportlern im Alter zwischen zwölf und 35 Jahren, die innerhalb von zwanzig Jahren in der Region Veneto vorkamen. Nach einem Bericht der Netzzeitung kam unter den Wettkampfsportlern ein plötzlicher Tod fast drei Mal häufiger vor, als bei den Nicht-Athleten.
Ursachen waren angeborene Herzkranzartertien-Erkrankungen oder eine Abnormalität in den Herzmuskeln, die durch Unregelmäßigkeiten im Herzrhythmus zum Tode führen kann. Besonders die Sportler mit einem Herzfehler, bei dem eine Herzkranzarterie nicht aus der Aorta, sondern aus der Lungenarterie entspringt, waren unter den körperlichen Belastungen gefährdet: Der plötzliche Tod kam bei ihnen fast 80 Mal häufiger vor als bei den Nicht-Aktiven. Die Wettkämpfer mit Herzrhythmusstörungen starben fünf Mal häufiger als die Nicht-Sportler. Die Studie soll Jugendliche nicht vom Sport abhalten, sondern weist auf die Notwendigkeit von umfassenderen Vorsorgeuntersuchungen bei Leistungssportlern hin, so Corrado. (ol)